Alle Beiträge von grenz-genial

Die G R E N Z – Genialen

Wer sind wir?

Menschen – unter anderem mit  der Diagnose „Borderline Persönlichkeitsstörung“. „Unter anderem“ deshalb, weil natürlich  jeder Mensch mehr ist als das und wir den Fokus vor allem auf Selbstwert-Erbauendens legen möchten.

Wer sind wir nicht?

Psychotherapeut*innen, Psycholog*innen, Psychiater*innen oder Expert*innen aus dem Gesundheitswesen. Wir verstehen uns jedoch im Sinne von Empowerment als Expert*innen für uns selbst.

Warum gibt es uns?

  • Austausch, Diskussion, gute Gespräche
  • Sprachrohr für Menschen, die mit Borderline diagnostiziert sind. Expert*innen und Angehörige (zb HPE) haben bereits Sprachrohre. Schaffen wir uns unser eigenes!
  • Empowerment statt Stigmatisierung – das kann beispielsweise die Herausarbeitung von positiven Aspekten und persönlichen Begabungen sein, die gesamtgesellschaftlich (und somit leider auch tw. von uns) als krank oder schlecht beurteilt werden
  • Spaß
  • Kritik an der Diagnose, Sinn & Unsinn der Diagnose
  • Einen anderen Blickpunkt finden auf uns Selbst, um dem Nicht-Verstehen und der Nicht-Hilfestellung von dem was wir bisher erfahren haben oder laufend weiter erfahren etwas entgegenzustellen.
  • You want to „queer“ borderline? Join us!
  • Was möchtest du? – Bring es ein!

Woran glauben einige von uns?

  • Die Borderline Persönlichkeitsstörung ist großteils unverstanden und wird auf dieser Basis (oder besser gesagt Nicht-Basis) therapiert. Einige von uns glauben daran, dass es sich um eine besonders tiefgehende komplexe posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) handelt und als solche gesellschaftlich gesehen und anerkannt werden sollte.
    • Dadurch würde das Stigma verringert, dass durch Unverständnis und Angst entsteht, dann wenn etwas nicht adäquat verstanden oder erklärt werden kann. Außerdem könnte dieses andere Verständnis der Borderline Persönlichkeitsstörung dazu beitragen, eine sinnvolle Erforschung und im Folgenden Behandlung erst möglich zu machen.
    • Borderline könnte als eine besonders frühe und lang anhaltende Traumatisierung begriffen werden ohne dass – und folgendes Detail erscheint besonders wichtig – zumindest eine Bezugsperson anwesend war, die liebevoll, vertrauensvoll, sicherheits- und geborgenheitsgebend gewirkt hätte. Man könnte sich die Frage stellen, ob der Unterschied zwischen Borderline Persönlichkeitsstörung und komplexer PTBS am Fehlen einer durchgehend anwesenden liebevollen Bezugsperson im Säuglings- und Kindesalter festgemacht werden könnte. Eventuell ließe sich dadurch der in diesem Falle überlebensnotwendige und eigentlich sehr schlaue Mechanismus der Seele und des Gehirns erklären, mangels des Vorhandenseins anderer durchgehend liebevoller Menschen ein und dieselbe Bezugsperson (die zb Traumatas zufügte) abwechselnd als gut und böse wahrzunehmen. Eventuell ließe sich dadurch auch die Schwierigkeit, Autonomie oder „Ich-Sein“ zu empfinden und die dadurch entstehenden Symptome wie Wut (Verteidigung der Autonomie) oder Leere erklären…
  • Außerdem gibt es teilweise die geteilte Wahrnehmung, dass Menschen mit dieser Diagnose auf einer weiteren Ebene nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen, weil sie hochbegabt sind, beispielsweise
    • logisch-mathematisch/vernetzendes Denken
    • hohe Kreativität
    • hohe Sensorik/Gefühlsfähigkeit
      (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_multiplen_Intelligenzen )
    • Dies bedeutet jedoch nicht automatisch hoch leistungsfähig zu sein, Karriere zu machen, akademische Titel zu haben oder sonstwie herkömmlich erfolgreich zu sein. Es bedeutet hauptsächlich sich „anders“ zu fühlen, was oft von einem Gefühl des „nicht dazupassens“ begleitet wird.

Was können wir dir nicht bieten?

  • Einzel-Psychotherapie
  • Gruppen-Psychotherapie
  • Hilfe, wenn es dir schlecht geht, zb du dich umbringen oder dich selbst verletzten willst.
  • Zuhören, wenn es sich um traumatische Erlebnisse (Trigger) handelt, die du erlebt hast. (Dies lässt sich nie ganz vermeiden, sollte jedoch wenn dann nur vorsichtig thematisiert werden und nicht im Mittelpunkt stehen, um zu vermeiden, dass es anderen ebenfalls schlecht geht. Jede anwesende Person hat die Pflicht zu sagen, wenn ihr das Zuhören zu viel wird.)

Du möchtest mitmachen?

Wir freuen uns über alle, die mitmachen wollen. Die Gruppe ist offen für alle Menschen mit Eigen- oder Fremd-Diagnose Borderline, jedoch nicht für Angehörige oder Expert*innen aus dem Gesundheitswesen. Eigen-Diagnose führen wir deshalb an, weil wir möchten, dass auch Menschen, die glauben, betroffen zu sein, jedoch keine offizielle Diagnose haben, sich an uns wenden können. Wir wünschen uns Menschen, die regelmäßig kommen können und die Gruppe aktiv mitgestalten wollen.

Du würdest gerne, traust dich jedoch nicht zum Treffen zu kommen?

Schreib uns, was du brauchst. Zusammen finden wir eine Lösung:

Wann?

 1. und 3. Samstag im Monat um 16:30

Wo?

 Café Benno

Kontakt

Do you need information in English about us?

 Our group is open for all people self-diagnosed or diagnosed (by others) with borderline personality disorder who like to see this whole thing from a different angle and who are fed up with society’s non-helpfulness and non-understanding.We are a small group of people who meet regularly to talk about mental diagnoses and their sense and nonsense. In particular, we focus on the so called borderline personality disorder. The goals are to highlight positive aspects and therefore empower ourselves on something society considers ill or wrong.You want to „queer“ borderline? Join us!